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5. Kulturland Brandenburg

Großartiges kulturelles Erbe als Teil unserer Lebensqualität

Über Jahrhunderte haben sich die Brandenburger eine wertvolle Kulturlandschaft geschaffen. Das Land verfügt über ein großartiges kulturelles Erbe und bietet vielfältige Angebote für modernes künstlerisches Schaffen.

Museen und Bibliotheken, Stadttheater und Galerien, Schlösser und Kunsthäusern, Kulturzentren und freie Bühnen spiegeln sowohl eine geschichtsträchtige als auch lebendige und produktive Kulturszene wider. Viele Brandenburger sind heute in Orchestern, Theatergruppen und Chören aktiv. Dieses reiche kulturelle Leben, das auch die sorbische (wendische) Kultur als festen Bestandteil einschließt, ist Teil einer Lebensqualität, die die Menschen hierzulande schätzen und die auch ihre regionale Identität prägt.

Ein großer Teil der kulturellen Einrichtungen im Land kann auf eine lange Tradition zurückblicken. In der DDR wurden erhebliche Anstrengungen unternommen, um die Kultur im Alltagsleben zu verankern und kulturelle Angebote flächendeckend im Land auszubauen.

Nach 1990 kam es auch im kulturellen Bereich zu einem Strukturwandel. In Brandenburg entstand ein Netz sozialer, kultureller und kulturpädagogischer Einrichtungen, das überwiegend von freien Trägern geprägt ist. Die damit verbundene Eigenverantwortung und Kreativität sind Ausdruck des Willens und der Fähigkeit zur demokratischen Teilhabe an der Kultur dieses Landes.

Kultur als gesellschaftliches Gut pflegen

Teilhabe an Kultur für alle gewährleisten

Kultur ist in einer aktiven Bürgergesellschaft gesellschaftliches Gut an sich. Zugleich kann Kultur ein wirtschaftlicher Faktor sein. Oft bot sie nach dem Wegbrechen von Industrie eine neue Perspektive. Bei aller notwendigen Beachtung ökonomischer Kriterien in der Kulturpolitik ist einer Ökonomisierung der Kultur deutlich zu widersprechen. Die Teilhabe an dieser Kultur in ihren verschiedenen Formen muss für alle Bürgerinnen und Bürger dieses Landes gewährleistet werden. Ein breit gefächertes Angebot von Kunst und Kultur, räumlich und sozial für alle erreichbar, ist deshalb auch das Leitmotiv unserer Kulturpolitik.

Kulturelles Engagement der Bürger, aber das Land bleibt in seiner Verantwortung

Diese Teilhabe an Kultur ist gefährdet. Der drastische Rückzug des Landes aus der Finanzierung kultureller Einrichtungen, der bereits zu vielen Schließungen geführt hat, ist unverantwortlich. Eine Kommunalisierung der Kultur hat nun eingesetzt. Kommunale Bibliotheken, Musikschulen und kulturelle Begegnungsstätten gehören weiterhin zu der kulturellen Mindestausstattung in jedem Kreis. Vor allem die Städte haben hier eine besondere Verantwortung für die Region.

Eine Stärkung der kommunalen Kompetenz für das kulturelle Leben vor Ort ist durchaus im Sinne größerer bürgerschaftlicher Teilhabe. Der Staat sollte sich darauf beschränken, im Sinne der Subsidiarität die Selbstverantwortung der Kommunen zu unterstützen. Dafür müssen die Kommunen aber auch finanziell ausgestattet werden. Kultur sollte zu einer pflichtigen Selbstverwaltungsaufgabe werden. Jedoch kann dies nicht die Verantwortung des Landes für eine kulturelle Infrastruktur im gesamten Land ersetzen. Die Landesaufgaben müssen klar definiert bleiben.

Die kulturelle Vielfalt stärken

Die kulturelle Entwicklung Brandenburg wird zukünftig noch stärker vom Engagement der Bürgerinnen und Bürger dieses Landes geprägt sein. Dazu bedarf es ideenreicher, engagierter und selbstbewusster Akteure, die mit bürgerschaftlichen Engagement und sachlicher Kompetenz neue kulturelle Netzwerke schaffen.

Auch in der Kultur gilt: Eng und langfristig mit Berlin zusammen arbeiten

Auch in der Kultur ist die enge und langfristige Zusammenarbeit mit Berlin von großer Bedeutung. Davon gewinnen beide Seiten. Beispiele dafür sind die „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“, der „Filmboard Berlin-Brandenburg“ sowie die „Akademie der Künste“.

Eine Spezifik der Kultur im Landes Brandenburg ist die sorbische Kultur, die weiterhin unterstützt und gepflegt werden muss. Dies ist nicht nur für die Bewahrung und Fortentwicklung der Identität der 20.000 Sorben im Land wichtig, sondern sichert auch die kulturelle Vielfalt in Brandenburg, die ein Markenzeichen der Gesellschaft darstellt.

Vielfältige Möglichkeiten bietet die kulturelle Zusammenarbeit im deutsch-polnischen Grenzraum. Sie ist heute bereits weit entwickelt, vor allem in den Euroregionen. Dies trägt trotz der fortbestehenden Sprachbarrieren zu einer besseren Verständigung mit unseren östlichen Nachbarn bei und strahlt auch auf andere Bereiche des Zusammenlebens aus. Durch Vereinbarungen über kulturelle Zusammenarbeit sind die bestehenden Potenziale noch besser zu nutzen.